Media Forward Fund: gemeinwohlorientierten Journalismus nachhaltig fördern

Demokratien brauchen unabhängigen, langfristig und nachhaltig finanzierten Journalismus, denn nur so können vertrauenswürdige und starke Inhalte publiziert werden. Mit diesem Ziel ist der Media Forward Fund im Juli 2024 gestartet. Nun stehen die ersten Förderpartner fest.

18. Dezember 2024

Five people are sitting on wooden steps.

Die Jury des Media Forward Funds

Projektbeschreibung

Media Forward Fund

Der Media Forward Fund wurde auf Initiative der Schöpflin Stiftung, Stiftung Mercator Schweiz, Volkart Stiftung, Rudolf Augstein Stiftung, ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, Allianz Foundation, Stiftung für Medienvielfalt, ERSTE Stiftung, DATUM STIFTUNG für Journalismus und Demokratie, der MacArthur Foundation (USA) sowie des Impact Investors Karma Capital Group, und Publix – Haus für Journalismus & Öffentlichkeit im Juli 2024 als gemeinnütziger Fund gegründet und ist bis dato mit neun Millionen Euro dotiert. 

Die Entwicklung des Funds wurde von der Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien mit einer Projektförderung unterstützt. Der erste Fördercall startete im Juli 2024. In Zukunft sollen pro Jahr drei Calls umgesetzt werden. Die Förderungen belaufen sich auf in der Regel bis zu 400.000 Euro pro Medium.

Der Media Forward Fund ist der erste länderübergreifende Fonds für Journalismusförderung in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Raum). Er setzt sich dafür ein, dass es mehr unabhängige Qualitätsmedien mit tragfähigen Geschäftsmodellen gibt, die starke, vertrauenswürdige Inhalte publizieren und sich langfristig nachhaltig finanzieren. Damit soll die Vielfalt im gemeinwohlorientierten Journalismus und damit die Demokratie gestärkt werden. 

Im Juli 2024 ist der Media Forward Fund (MFF) gestartet – nun stehen die Förderpartner des ersten Calls aus dem DACH-Raum fest. Eine unabhängige Jury entschied aus 136 Bewerbungen vier Medien zu fördern, davon zwei aus der Schweiz und zwei aus Österreich. Die Föderungen reichen bis zu 400.000 Euro. Die Medien wollen mit vier unterschiedlichen gemeinwohlorientierten Ansätzen neue Wege gehen, ihre Vertriebskanäle vergrößern, um mehr Nutzer*innen für ein Abo oder eine Mitgliedschaft zu gewinnen. 

Neben dem finanziellen Beitrag erhalten die Förderpartner zusätzlich Coachings und Capacity Building. So können die vier Medien ihre Geschäftsmodelle stärken, um ihre finanzielle und damit ihre inhaltliche Unabhängigkeit zu stärken. Die nächste Förderrunde beginnt im März 2025 mit einer zusätzlichen Förderlinie für Wissenschaftsjournalismus. Die Ausschreibung wird von Info-Sessions und Schulungen begleitet. Bewerber*innen, die von der Jury keine Förderzusage erhalten haben, können sich erneut bewerben.

Unter den ersten vier Förderpartnern des MFF sind zwei investigative Redaktionen; bei einem Medium liegt der thematische Fokus auf der „underserved community“ von Menschen mit Behinderung:

“Um Journalismus nachhaltig zu finanzieren, brauchen wir Medienmacher*innen, die mutig mit neuen Geschäftsmodellen experimentieren – und Geldgeber, die das nötige Kapital zur Verfügung stellen.”
Martin Kotynek, Gründungsgeschäftsführer des Media Forward Fund.
A portrait of Martin Kotynek

Martin Kotynek © Peter Rigaud

Die Geförderten.

  • Das Schweizer Investigativmedium Reflekt aus Bern, das seit mehr als fünf Jahren regelmäßig Missstände aufdeckt und damit gesellschaftlichen Impact erzielt, wird mit 300.000 Euro gefördert. REFLEKT möchte seine Vertriebskanäle (Funnel) verbreitern, indem sie gemeinsam mit reichweitenstarken Hosts ihre investigativen Recherchen in Social Videos zugänglich machen. Die so gewonnenen Nutzer*innen sollen dann über ein Crowdfunding zu zahlenden Unterstützer*innen werden.
  • Das österreichische werbefreie Investigativmedium Dossier aus Wien, das seit mehr als zwölf Jahren über Korruption, Ausbeutung und Machtmissbrauch berichtet, wird mit 390.000 Euro gefördert. Dossier möchte seinen Funnel zur Mitgliedschaft vergrößern, indem investigative Recherchen auf die Theaterbühne gebracht werden. 
  • Das österreichische Medienhaus andererseits aus Wien, bei dem Menschen mit und ohne Behinderungen seit zwei Jahren in einer inklusiven und Community-basierten Redaktion für ein Print-Magazin, zwei Newsletter und investigative Recherchen schreiben, wird mit 400.000 Euro gefördert. Andererseits möchte seine Vertriebskanäle zum Abo durch einen themenspezifischen Newsletter für die „underserved community“ der Menschen mit Behinderung vergrößern. 
  • Mit dem Schweizer Lokalmedium Tsüri aus Zürich, das seit zehn Jahren für eine überwiegend junge Zielgruppe berichtet, geht der MFF eine Kooperation mit einem finanziellen Beitrag von 400.000 Euro ein. Damit soll in Workshops und Prototypen herausgefunden werden, wie ein hyperlokales Nischenthema den Vertriebskanal zur Mitgliedschaft vergrößern kan
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