Die Wärmepumpe als Schlüsseltechnologie für klimaneutrale Gebäude

Das Jahr 2045 ist das Stichdatum – spätestens bis dahin muss Deutschland klimaneutral sein. Das gilt auch für den Gebäudesektor. Die Wärmepumpe ist hier neben energetischen Sanierungen das Schlüsselinstrument - das ist eine zentrale Erkenntnis aus unserem Förderprojekt mit der Deutschen Umwelthilfe.

Eine Wärmepumpe an einer Hauswand.

Ein Förderprojekt des European Climate Hub mit der Deutschen Umwelthilfe behandelt die Wärmepumpe als Schlüsseltechnologie für klimaneutrale Gebäude © U. J. Alexander

Projektbeschreibung

Die Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus in der Praxis

Die Allianz Foundation unterstützt das Projekt „Schlüsseltechnologie für Klimaschutz in Gebäuden: Die Wärmepumpe im Mehrfamilienhaus in der Praxis“ der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Zusammenarbeit mit der HEAT GmbH. Ziel des Projektes ist es, Informationen zu den Hürden und Möglichkeiten des Einsatzes der Wärmepumpe in bestehenden Mehrfamilienhäusern zu sammeln und für die Öffentlichkeit und Politik aufzubereiten sowie Lösungswege für Konflikte aufzuzeigen. Damit sollen einerseits Eigentümer*innen und Wohnungsunternehmen befähigt werden, eigene Projekte umzusetzen. Andererseits soll eine Grundlage für bessere politische Rahmenbedingungen für den Hochlauf der Technologie in diesen Gebäuden geschaffen werden.

Dieses Projekt wird gefördert durch den European Climate Hub.

Akteur*innenbefragung: Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern

Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe (DUH) werden derzeit in Deutschland Wärmepumpen vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern verbaut. In Mehrfamilienhäusern, insbesondere im Bestand, sind weiterhin klimaschädliche fossile Heizungssysteme die Regel. Hier muss ein Umdenken stattfinden, auch vor dem Hintergrund der Pläne der Bundesregierung, dass neue Heizsysteme ab 2024 mit mindestens 65% erneuerbaren Energien betrieben werden sollen. Denn mehr als die Hälfte der 42,8 Millionen Wohneinheiten befinden sich in Mehrfamilienhäusern.

Bislang gibt es zu wenige Praxisbeispiele, die zeigen, wie man die Wärmeversorgung von Mehrfamilienhäusern im Bestand mit Wärmepumpen gewährleistet. Die vorhandenen Beispiele werden kaum kommuniziert. Das wiederum verunsichert Eigentümer*innen, die vor großen Investitionsentscheidungen stehen, sowie Handwerker*innen und Planungsbüros, die bisher kaum Erfahrungen mit der Installation von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern sammeln konnten.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat zusammen mit der HEAT GmbH wesentliche Akteur*innen aus dem Wohnungsbereich zu ihren Erfahrungen mit dem Einsatz der Wärmepumpe in Mehrfamilienhäusern befragt. Dabei hat sich unter anderem gezeigt: Ohne verstärkte Aufklärung und Beteiligung der Verbraucher*innen ist die Wärmewende nicht zu erreichen.
Die fehlende Akzeptanz von Eigentümer*innen-Gemeinschaften bei Sanierungsmaßnahmen inkl. dem Heizungstausch zur Wärmepumpe wurde von mehreren Akteur*innen als relevantes Hemmnis für den breiteren Einsatz der nachhaltigen Heiztechnologie benannt. Insbesondere die Überzeugung älterer Menschen sehen mehrere Befragte als Herausforderung.

Drei Gründe sind dafür aussschlaggebend:

  1. Die Amortisation der geplanten Maßnahmen innerhalb der Lebenszeit wird von der Personengruppe angezweifelt.
  2. Es besteht Skepsis gegenüber der bislang unbekannten Technologie der Wärmepumpe.
  3. Es fehlen die finanziellen Mittel oder das Wissen über Fördermaßnahmen.

Um stärkere Akzeptanz zu gewährleisten, sei es laut den Befragten notwendig, alle Eigentümer*innen frühzeitig in den Planungsprozess einzubinden. Eigentümer*innen-Gemeinschaften sollte deshalb eine unabhängige Beratung zum Heizungstausch und zu weiteren Sanierungsmaßnahmen angeboten werden. Dies ermögliche ein Verständnis der teilweise recht technischen und damit schwer verständlichen Informationen sowie Zusammenhänge. Die Befragung betont schlussendlich: Es braucht transparente und leicht verständliche Aufklärungsarbeit

Die detaillierten Erkenntnisse zur Verbraucher*innen-Akzeptanz sowie zu technologischen und regulatorischen Fragen können in den Ergebnissen der Befragung eingesehen werden. Auf dieser Grundlage wird in den nächsten Monaten ein Fahrplan erstellt, wie die Wärmepumpe als die zentrale erneuerbare Heiztechnologie in allen Gebäudetypen zum Einsatz kommen kann. Zusätzlich finden Sie hier ein Faktenpapier der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und des Bundesverbands der Energieberater (GIH) zum Thema Wärmepumpe. Die Debatte um den Einsatz von Wärmepumpen wird sehr emotional geführt. Denn fast jeder Haushalt ist betroffen. Oft aber fehlt zu entscheidenden Fragen eine solide Faktenbasis: Muss das Gebäude erst voll saniert werden, bevor eine Wärmepumpe zum Einsatz kommt? Läuft die Wärmepumpe auch mit normalen Heizkörpern? Rechnet sie sich wirtschaftlich? Das Faktenpapier entkräftet vier gängige Gegenargumente zum Einsatz des Heizungssystems.

Mehr Informationen

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Eine Wärmepumpe funktioniert im Prinzip wie ein Kühlschrank, nur in umgekehrter Form und deutlich leistungsstärker: Während ein Kühlschrank Wärme aus dem Innenraum nach außen abgibt, entzieht die Wärmepumpe einer äußeren Wärmequelle (Luft, Wasser oder Erdreich) Energie und gibt sie an das Heizsystems eines Gebäudes zur Raumheizung und/oder Warmwasserbereitung weiter. Das Besondere: 75 Prozent der benötigten Energie werden aus der Wärmequelle bezogen. Nur ein kleiner Anteil Strom muss demnach für den elektrischen Betrieb einer Wärmepumpe eingesetzt werden. Basiert der eingesetzte Strom auf Erneuerbaren Energien, verursacht die Wärmepumpe im Gegensatz zu Gas- oder Ölheizungen keine klimaschädlichen CO2-Emissionen (Quelle: Deutsche Umwelthilfe).

Eine Darstellung von der Funktionsweise einer Wärmepumpe

Funktionsweise Wärmepumpe © Rainer Sielker_CC BY-SA 4.0.png

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