
Fellows 2023 & 2024
Missstände überwinden: unsere neuen Fellows
© William Andrew
In ihrem Fellowship-Programm fördert die Allianz Foundation Risktaker, die sich ideenreich und lösungsorientiert mit den drängenden Herausforderungen unserer Zeit befassen. Hier können Sie unsere aktuellen Fellows und unsere Alumni kennenlernen.
Fellows 2023 & 2024
© William Andrew
Unsere Fellowships richten sich an Menschen, die jenseits der Norm nach neuen Ansätzen suchen, um Missstände zu überwinden. Sei es im Kontext ihres künstlerischen Schaffens, ihrer zivilgesellschaftlichen Initiative, ihres wissenschaftlichen Arbeitens – oder an der Schnittstelle dieser Felder.
Die Fellows der Allianz Foundation werden in der Regel über einen Zeitraum von zehn Monaten gefördert. Im Zuge des Stipendiums entwickeln sie Kunstwerke, Veranstaltungsformate, Plattformen, Prototypen, neue Narrative und vieles mehr. Die Fellows bilden ein europaweites Netzwerk, das auch über die individuelle Förderung hinaus Bestand hat und wächst. Durch ihre Zusammenarbeit mit anderen Initiativen der Allianz Foundation – wie den Allianz Foundation Hubs – entstehen kreative Synergien.
Die Fellows sind Partner*innen der Allianz Foundation in ihrem Einsatz gegen Nationalismus und Ausgrenzung, für Chancengerechtigkeit, Offenheit und eine lebenswerte Umwelt.
Ariam Tekle
Ariam Tekles Vision ist klar: Mehr Kooperation statt Konkurrenz. Möglich wird das durch integrative Kulturveranstaltungen und mehr Vernetzungsräume zwischen marginalisierten Gruppen, sagt die junge eritreisch-italienische Aktivistin aus Mailand. Ariam bewegen soziale Fragen im Zusammenhang mit Einwanderung, Diaspora und Transnationalismus sowie sozialer Inklusion. Als Co-Moderatorin beleuchtet sie in ihrem "Blackcoffee_pdc“-Podcast die Erfahrungen von Afro-Italiener*innen in Italien. Zusätzlich gründete sie das "Blackn[è]ss fest", ein Kulturfestival, das die Beiträge Schwarzer Italiener*innen in Italien sichtbar macht. Bild © Giulia Frigeri.
Arshak Makichyan
Die Zivilgesellschaft organisieren für Klimaschutz und gegen Krieg, um in Russland die Chance auf den Wandel zu erhalten: das hat sich Arshak Makichyan vorgenommen Der gebürtige Armenier engagierte sich als Mitorganisator von „Fridays for Future“ und Antikriegsdemonstrationen in Russland, bis gegen seine Familie und ihn wegen seines Engagements im Jahr 2022 Verfahren eingeleitet und ihnen schlussendlich die Staatsbürgerschaft entzogen wurde. Seitdem lebt er in Deutschland, verfolgt sein Ziel aus dem Exil und hat seine Arbeit auch auf Artsakh ausgeweitet. Bild © Florian Koen.
Ashish Ghadiali
Aktivist, Buchautor und Gründer der Organisation Radical Ecology – das ist Ashish Ghadiali. Er sagt: „Es ist Zeit, dass wir jetzt lernen, wie wir nachhaltig am Leben auf der Erde teilhaben können und dass wir systemische Ungleichheiten verändern“. Ashish fordert, dieses Wissen zu etablieren und entsprechende Verhaltensweisen an künftige Generationen weiterzugeben. Seine Organisation Radical Ecology setzt sich in Kunst, Forschung und Politik für einen ökologischen Wandel als Antwort auf die planetarischen Krisen ein. Bild © Steven Haywood.
“Meine ultimative Vision ist es, eine Welt zu schaffen, in der Gerechtigkeit nicht nur ein Wort, sondern Realität für alle ist.”Magid Magid
David Yambio
Die sofortige Schließung von Haftanstalten in Libyen, einen Finanzierungsstopp der libyschen Küstenwache durch die EU und die Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention - das sind nur drei der Forderungen von David Yambio. Er ist Mitbegründer und Sprecher der selbstorganisierten Bewegung von Geflüchteten "Refugees in Libya". Die Bewegung entstand aus der Notwendigkeit, den heterogenen Interessengruppen der Geflüchteten in Libyen eine Stimme zu geben. Langfristig pocht er auf die Einrichtung einer internationalen Untersuchungskommission zu den Todesfällen und der Diskriminierung von Geflüchteten an Landesgrenzen. Bild © Eu Left.
Dr. Magda Szarota
Magda Szarota ist eine leidenschaftliche Strategin in der zivilgesellschaftlichen Kooperation, Menschenrechtsverteidigerin und Fotografin. Sie gilt als eine der Pionierinnen der Bewegung für behinderte Frauen im postsozialistischen Polen. Im Geiste dieser wichtigen Arbeit organisiert sie seit Beginn des russischen Krieges in der Ukraine Evakuierungen von Ukrainer*innen mit Behinderungen. Magdas Ziel ist es, auf Forschung basierende Rahmenbedingungen für transformative und barrierefreie Kunst und Lobbyarbeit zu schaffen. Bild © Privat.
Magid Magid
Magid Magid ist ein somalisch-britischer Aktivist, Autor, ehemaliger Bürgermeister von Sheffield und ehemaliges Mitglied des EU-Parlaments. Er entwickelt derzeit ein Toolkit und Trainingsprogramm, mit dem Menschen aus marginalisierten Gruppen ermutigt werden sollen sich zu Führungskräften zu entwickeln und Mut fassen sich zu engagieren. In seiner Rolle als Gründer und Leiter der Organisation Union of Justice kämpft er für soziale Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit. Bild © Tolga Akmen.
“Wenn wir spielen, wollen andere mitmachen - das Spiel gibt uns das dringend benötigte Gefühl, des "wir schaffen es".”Yana Buhrer Tavanier über das Konzept des Playtivism
Paola Palavidi
Paola Palavidi ist eine griechische Künstlerin, Landwirtin, Braumeisterin, Hobby-Botanikerin und Imkerin. Sie forscht auf der Insel Tinos zur Beziehung zwischen Natur und Kultur sowie Industrie und Wissenschaft. Ihre Vision ist es, Orte zu schaffen, an denen kritisch denkende Menschen zusammenkommen, um sich auf ökologische Nachhaltigkeit und eine behutsame technologische Entwicklung zu konzentrieren. Im Mittelpunkt stehen dabei interdisziplinäre Kollaborationen und Community-Ansätze – dabei entstanden schon Experimente im Bereich Abfallwirtschaft, Familienworkshops und Bildungsaktivitäten. Bild © Hypercomf.
Yana Buhrer Tavanier
Yana Buhrer Tavanier erforscht und entwickelt innovative Instrumente und Methoden der Menschenrechtsarbeit an der Schnittstelle von Aktivismus, Kunst, Technologie und Wissenschaft. Im Fokus ihrer aktuellen Arbeit steht das Konzept des Playtivism: „Das Spiel bringt uns auf bessere Ideen. Wenn wir spielen, wollen andere mitmachen. Das Spiel kann auch ein Gegenmittel gegen die hohe Zahl von Burnouts und Depressionen unter Aktivist*innen sein.“ Bild © Yana Lozeva.
“Wir sollten Kunst nutzen, um Menschen zu erreichen, die von den gegenwärtigen sozialen Systemen ausgegrenzt werden.”Love Ssega
Flora Mammana
„Mein langfristiges Ziel ist es, das Gemeindeland (Usi Civici) in unserem Tal auf feministische und nicht-extraktivistische Weise zu nutzen, um illegale Privatisierung zu verhindern“: Flora Mammana ist eine Kulturaktivistin, die im Bereich der sozialen und emanzipatorischen Transformationen arbeitet. Forno Vagabondo, der vagabundierende Ofen, ist eines von Floras Projekten. Es handelt sich dabei um einen mobilen Backofen. Aus diesem rein pragmatisch erscheinenden Gegenstand hat sie einen Ort der Begegnung und des Zusammenseins gemacht. Und einen Ort, an dem man bisherige Lebensweisen hinterfragen kann. Bild © Matteo PraMio.
Love Ssega
Love Ssega ist ein britisch-ugandischer Musiker, Produzent und darstellender Künstler. Von ihm geschaffene künstlerische Arbeiten mit Fokus auf Umweltfragen, wurden unter anderem auf der COP26 der Vereinten Nationen gezeigt. Für Love Ssega birgt die Kunst das Potenzial, die Gesellschaft zum Besseren zu verändern, weil Kunst gleichzeitig kraftvoll, politisch, gefühlvoll und mitfühlend sein kann. Er wirkt künstlerisch, um Menschen zu erreichen, die sich derzeitig vom System ausgeschlossen fühlen. Mit seiner künstlerischen Arbeit möchte Love Ssega zu nichts Geringerem aufrufen als zur kollektiven Rettung des Planeten und zum Aufbau einer gerechten Zukunft. Bild © Andy Paradiese.
Verdiana Albano
Verdiana Albano ist eine deutsch-angolanische Künstlerin, die derzeit in Frankfurt und Hamburg lebt und arbeitet. Sie hat sich auf Fotografie und Bildhauerei spezialisiert. Mit ihren Projekten und in ihren Vorträgen setzt sie sich für Transparenz, Vielfalt und Offenheit in der Kunstszene ein. Ihr primäres Ziel ist es, eine Brücke zwischen den Kulturen und Disziplinen zu schlagen. Verdiana möchte außerdem ein afro-europäisches Künstler*innennetzwerk aufbauen, das sowohl den Austausch zwischen Künstler*innen als auch mit der Gesellschaft durch Kunst gewährleistet. So soll diskriminierenden Strukturen entgegengewirkt werden und über Grenzen hinweg eine Gemeinschaft entstehen. Bild © Verdiana Albano.
Haben Sie Fragen zu unseren aktuellen Fellows? Dann wenden Sie sich bitte an Alban.
Alban Genty entwickelt gemeinsam mit Feray Halil Formate im Fellowship-Programm der Allianz Foundation und ist für das Risktakers Fellowship zuständig. Daneben ist er für Projekte im Bereich der europäischen Zivilgesellschaft, besonders zu Fragen von Rechtsstaatlichkeit, unabhängigen Journalismus und Tech, zuständig.
Alban Genty © Marcel Wogram