Institute Contemporary, gegründet von Allianz Foundation Fellow Verdiana Albano, hat sich zum Ziel gesetzt, ein unterstützendes Netzwerk für Künstler*innen mit afro-europäischer Identität zu etablieren. Die Initiative beleuchtet dabei die systemischen Barrieren, denen diese Künstler*innen in ihren Produktions- und Präsentationsprozessen begegnen. Seit 2023 arbeitet Institute Contemporary daran, durch Ausstellungen, Seminare, Lesungen und Vorträge, die Sichtbarkeit afro-europäischer Perspektiven zu fördern.
Angesichts dieser Mission entsteht die erste Ausstellung im Rahmen des Les Rencontres d'Arles 2024. "On the Vastness of our Identities" präsentiert Werke von fünf aufstrebenden afro-europäischen Künstler*innen. Neben der Fotografin und Bildhauerin Verdiana Albano, werden weitere upcoming Artists in der interdisziplinären Ausstellung präsentiert: Delal Ayivi, Modefotografin und Mitgründerin von Togo Yeye, die togoische Künstler*innen unterstützt und vertritt; Ange-Frédéric Koffi, dessen Reisefotografie und multimedialen Arbeiten seine Eindrücke des aktuellen Westafrika abbilden und verarbeiten; die Autorin und Youtuberin Monika Ribeiro, die kulturelle Unterschiede herausstellt und verschiedene Nuancen von Identitäten erforscht; sowie MAryam Touzani, die sich mit der Frage nach Zugehörigkeit und interkultureller Identität auseinandersetzt.
"On the Vastness of our Identities" befasst sich mit Differenzen und Gemeinsamkeiten, denen Delali Ayivi, Monika Ribeiro, Verdiana Albano, Ange-Frédéric Koffi und MAryam Touzani in ihren Arbeiten auf der Suche nach der Bedeutung und Freiheit über die Selbstbestimmung der eigenen Identität als Afro-Europäer*innen begegnen. In fragmentarischen Annäherungen und Dokumentationen über bereiste Länder, biologische Ursprünge, geografische Grenzen, Ideologien, Strukturen und Bräuche hinterfragen sie bestehende Narrative und postkoloniale Strukturen, um ihre eigene Position in einer globalen Gesellschaft neu zu definieren. In der Weite der Möglichkeiten, balancieren sie dabei zwischen Natur und Geschaffenem, Geschichte und Zukunftsversprechen, Grenzen und Verbindungen, Stereotypen und Perspektiven.
Zusätzlich zur Ausstellung nehmen am 4. Juli (18 Uhr) die drei Künstler*innen - MAryam Touzani, Ange-Frédéric Koffi und Verdiana Albano - sowie die eritreisch-italienische Filmemacherin, Podcasterin und Kunst-Festivalorganisatorin Ariam Tekle an einer Podiumsdiskussion in den Räumen der Manuel Rivera-Ortiz Foundation teil. Moderiert von Amandine Nana, Forscherin und Kuratorin am Palais de Tokyo sowie Gründerin des Transplantation Projects, wird die Diskussion die Neuinterpretation und Veränderung etablierter Erzählungen über die Darstellung afro-europäischer Identitäten im Bereich der Fotografie in den Blick nehmen.
Die Podiumsdiskussion, die auf Englisch geführt wird, findet im Präsentationsraum im Erdgeschoss der Manuel Rivera-Ortiz Stiftung statt, direkt geradeaus nach dem Eingang.