Die kulturelle Nachfrage in der ukrainischen Hauptstadt ist unübersehbar: Aufführungen beim nationalen Theaterfestival GRA waren ausverkauft, neue Buchhandlungen eröffnen und die Kunstszene blüht.
Doch neben diesen lebendigen Eindrücken nehme ich auch die Erschöpfung schlafloser Nächte mit, das Heulen der Luftschutzsirenen und das unablässige Brummen von Generatoren. Der Krieg prägt nicht nur Kiews visuelle Landschaft, sondern auch seine Klangwelt.
Am meisten bewegt haben mich die Kulturschaffenden, die ich getroffen habe. Sie schaffen, spielen und bewahren Hoffnung unter außergewöhnlichen Umständen. Ihr Mut verdient höchste Anerkennung. Beim Theaterfestival hörte ich eine Geschichte, die mich nicht loslässt: Während eines Luftalarms wurde ein Theater evakuiert. Als die Gefahr vorüber war, kehrte jeder einzelne Zuschauer zurück.





