Beyond Net Zero: die Allianz Foundation übernimmt Klimaverantwortung

Die Allianz Foundation setzt sich für klimagerechte Gesellschaften ein. Um dem eigenen Anspruch zur Schaffung einer lebenswerten Zukunft gerecht zu werden, übernimmt die Stiftung mit ihrer Beyond-Net-Zero-Strategie Verantwortung für die Klimaauswirkungen ihrer Arbeit.

17. Dezember 2024

A wooden hand is mounted beneath a tree. It looks like it is holding it

© Neil Thomas

Für den Erhalt der Lebensgrundlagen der kommenden Generationen zählt die Bewältigung der Klimakrise zu den dringlichsten Aufgaben. Dazu müssen insbesondere die Treibhausgas-Emissionen in allen Sektoren und Lebensbereichen rasch und ambitioniert gesenkt werden. Nur so kann das Ziel der globalen Klimaneutralität bis 2050 noch erreicht werden. Dafür braucht es einen tiefgreifenden sozial-ökologischen Wandel, der von allen Teilen der Gesellschaft getragen wird. Dabei sollte das Prinzip der gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung zur Bekämpfung der Klimakrise (Common But Differentiated Responsibilities) wie es 1992 in der UN-Klimarahmenkonvention für Nationalstaaten festlegt wurde, auch von Organisationen wie der Allianz Foundation umgesetzt werden.

Klimastrategie der Allianz Foundation

Die Allianz Foundation ist operativ und fördernd tätig und arbeitet mit Menschen und Organisationen zusammen, die sich für offene, resiliente und klimagerechte Gesellschaften einsetzen. Dabei erkennt die Stiftung an, dass auch ihre eigenen Aktivitäten Auswirkungen auf das Klima haben. Dies betrifft neben den operativen Tätigkeiten der Stiftung auch ihre indirekten Klimawirkungen, wie z.B. über die Anlage ihres Stiftungsvermögens oder ihre Förderungen. Um dem eigenen Anspruch gerecht zu werden, übernimmt die Allianz Foundation mit ihrer Beyond-Net-Zero-Strategie die Verantwortung für ihre eigenen Klimaauswirkungen. Die Strategie orientiert sich dabei explizit nicht an der umstrittenen Praxis, eigene Treibhausgas-Emissionen zu kompensieren um sich als „klimaneutral“ zu labeln oder symbolisch die „Netto-Null“ zu erlangen. Vielmehr ist in der Strategie der Stiftung das Ziel von “Netto-Null-Treibhausgas-Emissionen" eine globale Zielmarke, zu deren Erreichung jede Organisation ihren bestmöglichen Beitrag leisten muss. Dies ist jedoch nicht gleichbedeutend mit der Erreichung einer individuellen Netto-Null bzw. Klimaneutralität auf Ebene einer Organisation, sondern geht darüber hinaus. Daher setzt die Allianz Foundation nicht auf numerische Klimaneutralität, sondern auf das Prinzip der Klimaverantwortung. Damit wollen wir transparent und im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens und der Agenda 2030 unseren bestmöglichen Beitrag zur Erreichung der globalen Netto-Null als auch der Nachhaltigkeitsziele leisten.

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Kernelemente der Klimaverantwortungsstrategie

Wir bauen auf bestehenden Konzepten zum sog. Climate-Contribution-Model auf und entwickeln diesen entsprechend unserem Tätigkeitsfeld und Verantwortungsbereich als gemeinnützige Stiftung fort. Kern der Strategie ist neben der Bilanzierung der THG-Emissionen in allen drei Scopes sowie der Vermeidung und Reduktion von THG-Emissionen, vor allem die Festlegung eines internen CO2-Preises, der sich an den Klimaschadenskosten einer Tonne CO2 orientiert. Dieser liegt laut dem deutschen Umweltbundesamt für das Jahr 2023 bei 254 EUR pro Tonne CO2. Mit diesen Mitteln möchten wir Initiativen und Projekte im Bereich Klimaschutz (sog. Climate Contributions) unterstützen, die eine möglichst große Hebelwirkung entfalten und auf das globale Ziel von Netto-Null-Emissionen einzahlen.

“Wir folgen einer Strategie, die angepasste Klimaschutzmaßnahmen im Sinne eines fair share fordert. So kann ein tiefgreifender sozial-ökologischer Wandel auf globaler Ebene rasch und ambitioniert befördert werden.”

Umsetzung und Verbreitung

In einer zweijährigen Pilotphase werden wir mit unabhängigen Wissenschaftler*innen und Partnerorganisationen Maßnahmen entwickeln und testen, um die uns zurechenbaren Emissionen robust bilanzieren zu können. Darüber hinaus wollen wir kluge und angepasste Kriterien für unsere Climate Contributions festlegen, damit wir wirkungsvolle Transformationsprojekte aus den ermittelten Klimaschadenskosten finanzieren können. 

Zusätzlich zu unseren eigenen Maßnahmen fördern wir ein Projekt des NewClimate Instituts. Dieses soll potenzielle Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Climate-Contribution-Models ausloten und Vorschläge entwickeln, wie bestehende Lücken geschlossen werden können und der Ansatz sowohl für Stiftungen als auch für andere Organisationen anzuwenden ist. Dazu werden Anfang 2025 sowohl Expert*innen als auch Projektpartner*innen, weitere Stiftungen und andere interessierte Organisationen einbezogen. Aufbauend auf diesen Diskussionen möchten wir eine Coalition for Climate Responsibility bilden, um die Verbreitung des Models weiter zu befördern.  

Ihre Ansprechperson: Gesa Schöneberg

Haben Sie Fragen zu unserer Klimastrategie? Dann wenden Sie sich bitte an Gesa Schöneberg.

Sie leitet den Bereich Klima und Umwelt. Als Projektleitung begleitet sie die Entwicklung und Umsetzung von entsprechenden Partner*innenprojekten, Initiativen und Kampagnen.

gesa.schoeneberg@allianzfoundation.org 

A picture of Alliaanz Foundation Project Manager Gesa Schöneberg