Der Climate Cultures Call war ein spezieller Förderaufruf an der Schnittstelle von Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit. Wir haben eine große Zahl von inspirierenden Projektvorschlägen aus ganz Europa und dem Mittelmeerraum erhalten, die darauf abzielen, neue Allianzen aufzubauen und kulturellen Wandel in Gang zu bringen. Zehn Projekte waren für uns besonders herausragend. Sie liefern wichtige Beiträge zu einer Zukunft, die von einer nachhaltigen und gerechten Klimakultur geprägt ist. Die Projekte werden im Laufe des Jahres 2023 realisiert. Weitere Informationen zur Ausschreibung finden Sie auf der Climate Cultures Call Website.
Einblicke in die verschiedenen Initiativen und Informationen zu den Projektpartne*innen finden Sie unten.
“Artistic Approaches on Ecological Repair” (“Künstlerische Ansätze zur ökologischen Reparaturarbeit”) zielt darauf ab, einen ganzheitlichen Ansatz und ein neues Narrativ zur Nachhaltigkeit in der Gemeinde von Şirince in der Provinz Izmir (Türkei) zu entwickeln. Im Laufe des Projekts werden Bewohner*innen und Freiwillige von Nesin Villages, Künstler*innen und lokale Akteur*innen zusammenkommen, um sich über die Ethik von Permakulturen auszutauschen und auf gleichberechtigter Basis ein Beziehungs-Netzwerk aufzubauen. Das Projekt besteht aus vier Hauptaktivitäten: dem Aufbau eines Upcycle-Systems, dem Anbau eines Gartens auf der Basis von Permakulturen, einem Kunstwerk im Zusammenhang mit dem Projekt und einem Abendessen, das mit den Ernteerträgen des Projekts zubereitet wird. Mehr Informationen.
Alles begann mit einer Schlagzeile: "Sie haben die Sanddünen am Strand von Makronissos zerstört und niemand wird etwas dagegen tun". Und das alles für ein paar zusätzliche Sonnenliegen an der zypriotischen Küste. COAST LINE(S) WANING ist eine artivisitc-Kampagne in ganz Zypern, die sich mit dem Verlust einzigartiger, wertvoller Ökosysteme durch Gier und soziale Gleichgültigkeit befasst. Das Projekt strebt eine Kultur an, in der der Tourismus keine Entschuldigung für die Zerstörung der Umwelt ist, sondern ein Grund, sie zu erhalten. Mehr Informationen.
Kinder über Umweltfragen aufzuklären und eine Kultur der Fürsorge für das Klima zu entwickeln - das ist der Ausgangspunkt von „Ecology and Theater Junction“. Das Programm arbeitet dynamisch mit Kindern, Eltern und Communities in Algiers, Algerien, zusammen, um Schüler*innen zu befähigen, sich auf kreative Art für eine nachhaltige und inklusive Zukunft und für Klimaschutz einzusetzen. Ziel ist es, das Potenzial der jungen Generationen zu fördern, Veränderungen in ihren Gemeinschaften voranzutreiben. Das Projekt versteht sich als Katalysator, um Politik zu verändern und den öffentlichen Sektor dazu zu bringen, die Rolle der Schulen und Bildungsmethoden in unserer aktuellen globalen Realität neu zu denken.
Die neue Live-Journalismus-Show "JIVE KLIMA" feiert im Herbst ihre Premiere in Berlin. Auf der Bühne präsentieren Journalist*innen lösungsorientierte Geschichten für eine klimafreundlichere Stadtentwicklung. Die Geschichten werden durch künstlerische Einlagen miteinander verwoben. Veranstalter sind das Forschungs-Center CORRECTIV und die Agentur Slampions.
Mit großer Selbstverständlichkeit wird die Klimakrise als ein technologisches, ökonomisches, sozialpolitisches und sicherheitsrelevantes Thema verhandelt, selten jedoch als ein kulturelles Thema. In einer diversen Gesellschaft müssen Klimaschutz und Klimagerechtigkeit jedoch auf eine kulturell möglichst vielfältige Weise gestaltet, vermittelt und vorgelebt werden. Die Klimakrise erfordert einen Kulturwandel. Aufbauend auf seiner großen Expertise wird die interkulturelle Klima-Allianz relevante Debatten in diesem Bereich anstoßen. Ziel des Projekts ist es, bei Politiker*innen und Dachverbänden Lobbyarbeit zu leisten, damit sie die kulturellen Aspekte des Klimaschutzes besser zu verstehen. Mehr Informationen.
Die 9. Ausgabe des Mountains of Literature Festivals findet vom 7. bis 16. Juli 2023 in Kłodzko Land, dem südlichen Grenzgebiet von Niederschlesien, statt. Das Festival wurde 2015 auf Initiative von Olga Tokarczuk gegründet. Die Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin strebt danach, ein einzigartiges kulturelles und soziales Ereignis zu schaffen. Hauptziele sind: die kulturelle und zivilgesellschaftliche Aktivierung der Gemeinschaften, kulturelle und ökologische Bildung, sowie der Kampf für Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit und Vielfalt. Die nachhaltige Entwicklung der Region auf der Grundlage von Kultur sowie ökologischem und sozialem Bewusstsein ist ein weiteres wichtiges Vorhaben.
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REACT ("Enhancing Albanian and Italian Youth to Support Disadvantaged Communities to become Climate Change Resilient through Art and Culture") zielt darauf ab, die Widerstandsfähigkeit von vom Klimawandel betroffenen Communities zu stärken, indem junge Menschen durch ein internationales Bildungsprogramm auf der Grundlage von Kultur und Kunst gestärkt werden. Das Programm ermöglicht es jugendlichen Aktivist*innen, zu Agenten des Wandels in ihren Gemeinden zu werden. Es unterstützt benachteiligte Gemeinschaften wie die Roma-Minderheit in Albanien und die Miglionico-Gemeinschaft in Italien dabei, ihre Lebensweise positiv zu verändern und die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Das Projekt stützt sich auf das Fachwissen und die Erfahrung der durchführenden Organisationen, IRCA und APS Giallo Sassi.
The Glaciers Carvan („Die Gletscherkarawane“) ist eine Reise in großer Höhe, um zu erfahren, wie dramatisch und schnell unsere Alpengletscher aufgrund des Klimawandels schrumpfen. Es handelt sich um eine Informations- und Sensibilisierungskampagne in den Alpenregionen Italiens, Österreichs und der Schweiz. Sie wird durchgeführt von Legambiente und Cipra. Das Projekt zielt darauf ab, Allianzen für eine neue Klimakultur zu bilden, die sich an öffentliche Verwaltungen, lokale Gemeinschaften, Wirtschaftsakteur*innen, Tourist*innen, Medien und die breite Öffentlichkeit richten. Das Projekt soll das Bewusstsein für die Auswirkungen der Klimakrise schärfen und die Adaption notwendiger individueller und kollektiver Verhaltensweisen fördern. Mehr Informationen.
Die "Nomade Pluriversity" ist eine künstlerische und pädagogische Initiative, die sich durch ihre nicht-institutionelle, rhizomatische, autonome und nomadische Struktur auszeichnet. Die spekulative Arbeit im Prozess zielt darauf ab, von einer "uni-versellen" Wissensperspektive zu einem "pluri-versalen" Verständnis an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft zu gelangen. Es reagiert auf ökosoziale Herausforderungen, indem es in einem kollektiven Ansatz übergreifende, hybride Inhalte mit einer modularen und dezentralen Struktur erstellt, die an verschiedene Bildungsräume angepasst werden können und in eine Reihe von Themen gegliedert sind. Das Team besteht hauptsächlich aus Frauen, sexuellen Dissident*innen und Menschen mit verschiedenen Migrationsbedingungen, die intersektionale Sensibilitäten generieren. Projektstandorte sind Mallorca, Barcelona, San Sebastián, Toulouse und Wien. Mehr Informationen.
Dieses Projekt - initiiert von Systemic Justice - zielt darauf ab, die Macht von Schwarzen Menschen, indigenen und Menschen of Color (BIPOC) Organisationen zu stärken, die an der Schnittstelle von Klima-, sozialer- sowie wirtschaftlicher Gerechtigkeit und Diskriminierungsfreiheit arbeiten .
Es vernetzt BIPOC-Führer*innen aus der europäischen Klimabewegung und verstärkt ihre kollektiven Stimmen. Die Initiative arbeitet darauf hin, dass Europas Klimaschutz-Aktivitäten die vielen sich überschneidenden Schäden adressieren, denen BIPOC-Gemeinschaften in der Region ausgesetzt sind und gegen die sie bestehen müssen. Mehr Informationen.
Haben Sie Fragen bezüglich der Förderporjekte oder unseres Climate Cultures Calls? Dann wenden Sie sich bitte an Feray Halil oder Ruby Eshun.
Feray Halil leitet das Fellowship-Programm der Allianz Foundation und entwickelt gemeinsam mit Alban Genty Formate, die Risktakern Raum geben, ihre Ideen voranzubringen. Sie arbeitet an der Schnittstelle von Kunst, Klimaschutz und Gerechtigkeitsfragen und ist für Projekte im Bereich Darstellende Kunst sowie Flucht und Migration zuständig.
feray.halil [at] allianzfoundation.org
Feray Halil © Marcel Wogram
Haben Sie Fragen bezüglich der Förderporjekte oder unseres Climate Cultures Calls? Dann wenden Sie sich bitte an Feray Halil oder Ruby Eshun.
Als Werkstudentin unterstützt Ruby Eshun das Team durch inhaltliche Zuarbeit und Recherchen im Bereich Planet an der Schnittstelle von Umwelt- und Kulturthemen.
ruby.eshun [at] allianzfoundation.org
Ruby Eshun © Marcel Wogram